Mittwoch, 26. Dezember 2018

Damast und Laser
Ich möchte ein Messer vorstellen, dass ich häufig mit mir herumtrage und auch gerne nutze.
Es hat eine etwas spezielle Geschichte.
Vor etwa zwei Jahren bekam ich eine Platte Damaststahl geschenkt. Herkunft und Zusammensetzung waren nicht klar nachvollziehbar und so habe ich sie liegen gelassen und mich anderen Projekten gewidmet.
Ohne ganz klare Vorstellungen, was daraus werden könnte, habe ich im Frühjahr diesen Jahres dann doch angefangen, daraus ein Messer zu machen. Ich habe mich für eine Form entschieden, die ich häufiger für Outdoormeser verwende (siehe "Zebraholz").
Das Ergebnis entspricht meinen Vorstellungen eines guten gebrauchsfähigen Messers. Es liegt gut in der Hand und der geölte Holzgriff vermittelt eine warme und weiche Haptik:



Die Klinge ist knapp 10cm lang, der Griff etwa 11cm.
Für den Griff sind Perlholz, Vulkanfiber in rot-braun und Messingpins zum Einsatz gekommen.
Bei Benutzung weist die Schneide eine gute Schärfe und eine unerwartet gute Standfestigkeit auf.
Einziger Nachteil ist der 4mm dicke Stahl, der für diese Messergröße meines Erachtens etwas zu kräftig ist. 3mm hätten es auch getan.
Der Weg zu diesem Messer war allerdings etwas aufwendig.
Beim Feilen des Anschliffs fiel irgendwann ein Spalt auf, in dem sich beim Schmieden (oder wie auch immer dieser Stahl hergestellt wurde...) die einzelnen Metalle nicht richtig verbunden haben.



Zunächst wollte ich dem nicht weiter widmen, habe es aber dann einem Bekannten in sein zahntechnisches Labor gegeben, der den Spalt gelasert hat. Eigentlich werden dort keine Carbonstähle verarbeitet, aber es hat irgendwie geklappt.


Härten und Ätzen hat das Material erstaunlich gut überstanden.


Und so ist doch noch ein richtiges Messer daraus geworden. Der gelaserte Spalt ist wie eine Narbe als Erinnerung an eine besondere Geschichte geblieben.



Fertiggestellt im Juli 2018.

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